Dietzenrode/Vatterode

Das Dörfchen Dietzenrode war ursprünglich Eigentum der Abtei Fulda; diese hatte die eine Hälfte an die Grafen von Eberstein (seit dem 13. Jahrhundert), die andere Hälfte an die Landgrafen von Hessen als Lehen gegeben. Inhaber des Dorfes waren im 14. Jahrhundert als Afterlehnsleute die von Worbis und die von Marchia. Friedrich von Worbis verpfändete 1354 sein Teil an Tyzenrode an den Knappen Sander Starren, von dem es die von Hanstein erwarben. 1357 belehnte der Abt von Fulda die von Hanstein mit dem Dorfe Tytzenrode. (Es war dies wohl das Ebersteinsche Lehen, mit welchem die von Hanstein seit 1408 von Hannover als Erbe der Ebersteinschen Besitzungen, belehnt wurden: so 1461 mit halb Titzenrode).

1365 versprechen Hugo und Otto zu der Marke, ihr Teil an Dietzenrode ohne Erlaubnis des Landgrafen von Hessen nicht zu verkaufen oder zu verpfänden. Trotzdem verpfändeten sie bereits 1366 ein Viertel des Dorfes Dietzenrode an die von Hanstein und 1374 übergeben die von Marke ihr Hauptgut und anderen Besitz zu Thiezenrode denen von Hanstein gegen Übernahme verschiedener Schulden und Bürgschaften. So war das ganze Dorf in die Hände derer von Hanstein gelangt.

Landgraf Hermann von Hessen schädigte 1376 die armen Leute Thilos von Hanstein zu Tytzenrode schwer, d. h. er überfiel das Dorf und raubte es aus. Der hessischen Lehnsherrlichkeit über die Hälfte des Dorfes wird seitdem nicht wieder Erwähnung getan. 1455 belehnte der Abt von Fulda den Heinrich von Hanstein mit den Fuldaschen Lehnsgütern zu Dietzenrode. 1578 gehörte das Dorf Tiezenrode "ohne Mittel Haus Hanstein". 1583 entsagte Hessen allen Ansprüchen auf Dietzenrode. Das Dorf gehörte bis 1849 zum Gesamtgericht Hanstein. Das früher in Dietzenrode gelegene Hansteinsche Gut ist an die Einwohner verkauft. Zum ersten mal erscheint das Dorf urkundlich 1288 als Tuzenrode und als Grenzdorf der Termineibezirke der Predigerklöster zu Göttingen und Mühlhausen. Der Name des Ortes bedeutet: "Das auf der Rodung des Dizo... (Koseform von Ditrich) erbaute Dorf."

Vatterode: 1331 erste urkundliche Erwähnung. Am 4. August 1331 erkennen die Brüder Otto und Konrad von Rusteberg an, dass sie von einer Witwe Gertrud Hartmann von Vatterode Güter erworben haben. Letztere haben in der Wüstung Wedermünde gelegen zwischen Vatterode und Dietzenrode.

Seit 1338 ist Vatterode als Dorf in den Akten der Hansteiner nachweisbar.

Die erste ausführliche Urkunde, datiert vom 6. Januar 1347 "Der Hof Vatterode", wie er in der Urkunde genannt wird, wurde von Nonnen, Klosterknechten und Mägden bewohnt und an die Stadt Allendorf verkauft.

Heute noch sind die Reste der Klosterniederlassung nachzuweisen. Die alte Klosterkirche stand auf demselben Ort, wie die im Jahre 1888 erbaute neue Kirche. Auf dem Platz an der Kirche lassen sich noch alte Fundamentmauern nachweisen, Reste von Umfassungsmauern wurden ebenfalls gefunden.

Dietzenrode/Vatterode hat derzeit 132 Einwohner (Stand: 30.09.2021).

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