Der Männergesangverein "Concordia" feierte sein 140. Stiftungsfest

Mit einem gebührenden Fest beging der älteste Verein der Gemeinde Uder die 140. Wiederkehr seiner Gründung, damals am Fastnachtsdienstag in der närrischen Zeit. Sicher nicht nur eine närrische Idee, sondern eine auch ernstere Entscheidung, die damals noch nicht vermuten ließ, dass aus dieser spontanen Fastnachtsidee eine solche lange Zeit der kultivierten Pflege des vierstimmigen  Männergesangs entstand, die die Kultur im Ort, im Landkreis und darüber hinaus wohltuend bereicherte. Auch den karnevalistischen Humor hat er sich über all die Jahre erhalten, denn traditionell gab es über die vielen Jahrzehnte des Bestehens eine Feier zum Fetten Donnerstag auch mit Büttenprogramm. Vereinspate zur Gründung 1879 war der damalige Pfarrer Phillip Kirchberg, soll heißen, der Verein wurde mit dem Segen Gottes ausgestattet und er sang auch über all die vielen Jahre im heimischen Gotteshaus "St. Jakobus" und mitunter weit darüber hinaus und in noch größeren Kirchen, mit dem Höhepunkt, dem Hohen Dom zu Salzburg, an der Wirkungsstätte des jungen Mozart. Aus dieser kirchlichen Verbundenheit heraus ist es nur logisch, dass dieses Stiftungsfest natürlich mit einem Dankamt begann, der auch den Dank für den Schutz und Segen des Allerhöchsten über diesen Verein ausdrückte und beinhaltete. In diesem vom heutigen Pfarrer Heribert Kiep hervorragend zelebriertem Gottesdienst sang der Chor das zum Fest passende Lied "Oh, wie schön ist deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet…" oder lateinisch das "Sancta Maria" und Chormitglieder übernahmen die Lesung (Hermann Volkwein) oder die Fürbitten (Adi Stellmann und Edgar Kistner). Danach machte die Festgemeinde traditionell am Eingangsportal ein Erinnerungsfoto, von wo aus es direkt zur Riedelsburg zum Festsaal ins Dorfgemeinschaftshaus ging, wo Dirk Rheinländer mit seinen "Uderaner Musikanten" den Jubilar mit einem Ständchen die Ehre erwies. Hier stand der Festkommers des Jubelvereins an, in welchem der für den erkrankten 1. Vorsitzenden Sangesbruder Hermann Volkwein gekonnt durch das Programm führte, so, als wenn er es immer tut und man merkte überhaupt nicht, dass man improvisieren musste. Die Lieder "Flieg, junger Adler", "An der Saale hellem Strande" und "Mala moja" unter der bewährten Leitung von Ehrenchormeister und Träger des Bundesverdienstkreuzes Arnold Werner sang der Männerchor für seine vielen Gäste und zeigte damit, wie auch ein so alter Chor noch singen kann.

Dem schloss sich die Rede des Ehrenvorsitzenden Johannes Schmidt an, der als Leitsatz für seinen Vortrag passend das Zitat von Friedrich Schiller "Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten" auswählte, der, wie er meinte wohl den Chor seit der Gründung begleiteten. Er beleuchtete das Wirken des MGV Concordia, besonders die wohl chorisch beste Zeit, das 1. Jahrzehnt des neuen Jahrtausend, als man in vielen Domen und zu vielen Wallfahrten sang, der Ehrenchormeister Arnold Werner vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz und der Chor die Zelter-Plakette verliehen bekam. Danach verlas die 1. Beigeordnete der Gemeinde Petra Stubenitzky für den erkrankten Bürgermeister sein Grußwort und überbrachte die besten Grüße an den Jubilar. Er dankte dem Chor für ihren Einsatz in Uder und weit darüber hinaus und frage sich, ob es überhaupt noch einen Dom gibt, in dem dieser Chor noch nicht gesungen hat. Sie übergab dem Chor einen Scheck der Gemeinde in Höhe von 200 EUR.

Gut, dass man zwei Schirmherren hatte, denn Landrat Dr. Werner Henning ließ sich an diesem Morgen entschuldigen. Der andere war Ministerpräsident a. D. Dieter Althaus, der in gewohnt gekonnter Manier nun ans Mikrofon trat. Er dankte besonders auch dem Ehrenchormeister Arnold Werner für sein Arrangement über das Eichsfeld hinaus. Er erzählte auch mit feinem Humor, dass er schon zum Hundertjährigen des Chores zum ersten Mal mit "Concordia" Kontakt hatte, als er seine Katharina heiratete, und er somit in den Verein rein heiratete, da ihr Urgroßvater (Schmied Heinrich Arand) ein Mitbegründer damals 1879 war. Danach gaben noch die im Sommer wieder nach Uder zum öffentlichen Konzert kommenden Chöre der Männergesangvereine aus Arenshausen, Heiligenstadt und Bischhausen sowie der Katholische Kirchenchor aus Uder ihre Grußworte an den Jubelchor und mit dem Fußballsportverein 1921 nahmen die Grußworte ihr Ende und nach diesem Block rief der Programmführer Sangesbruder Hermann Volkwein die Sangesbrüder nach vorn, die am heutigen Tag besonders geehrt wurden.

Dem Sangesbruder Edgar Kistner wurde besonders für die vorbildlichen Dienste um den Chor (Raumpflege, Getränke und Speisenvorbereitungen) mit einem Präsent gedankt, Sangesbruder Adi Stellmann wurde vom Vorstand gedankt und erhielt für 25 Jahre Treue zum Verein als aktiver Sänger eine Blume mit Urkunde. Den Sangesbrüdern Hermann Fischer und Manfred Wagner sowie dem Ehrenvorstand Manfred Krause wurde für 40-jährige Treue zum Verein und wie Hermann Volkwein besonders betonte als aktive Sänger die "Ehrenmitgliedschaft" verliehen. Und Ehrenvorsitzender Johannes Schmidt bemerkte, dass Ehrenvorstand Manfred Krause von diesen 40 Jahren über 34 Jahre im Vorstand gearbeitet hat und er nun zwei Ehrentitel des Vereins hat. Als nun Hermann Volkwein einen Sänger aufrief, der bereits 60 Jahre aktiv im Chor singt, wurde es im Saal ruhig. Ehrenvorstand Edi Klinge singt seit 1959 und immer noch aktiv beim MGV, erhielt ein persönliches Ehrenbild des Vereins und einen Zinnteller mit Widmung als aktiver Sänger. Johannes Schmidt betonte, dass Sangesbruder Edi Klinge auch 38 Jahre im Vorstand gearbeitet hat, die Zuverlässigkeit und Vorbild in Person und ein hervorragender Sänger ist, was seiner Stimme, dem 1. Bass und dem ganzen Chor guttut. Die Ehrenurkunden an die Geehrten übergab Ministerpräsident und Schirmherr Dieter Althaus. Nun kommt spontan wieder der Ehrenchormeister ins Spiel und stimmt der Bedeutung des Tages gebührend für alle den "Eichsfelder Sang" an. Das war ein Zeichen, dass der Festkommers am Ende ist und Hermann Volkwein machte dies durch seine Dankansprache an alle Teilnehmer deutlich und forderte sie auf, am Büfett sich reichlich zu bedienen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, Kaffee und Kuchen gab es noch viele Gespräche unter Freunden unterhielt (wie damals vor 140 Jahren der Gründer dieses Vereins) Frau Maria Rohner die Anwesenden mit ihrem Akkordeon und da nun mal der Gesangverein feierte, sangen viele zu ihrem Spiel mit.

Was zum Abschluss eines tollen Festes bleibt ist, Dank zu sagen, Dank an alle geladenen Gäste, dem Schirmherrn Dieter Althaus, dem Pfarrer, dem Bürgermeister, seiner anwesenden Stellvertreterin, die Vertreter der Uderaner Vereine für Euer Kommen, Eure Wünsche, Eure Zuwendungen, Eure Unterstützung. Ganz besonderen Dank an Dirk und die "Uderaner Musikanten".  Für die Ehrerweisung dem Jubelverein "Concordia" gegenüber im Namen des Vereins unser herzliches Dankeschön und "Vergelt’s Gott". Danke!

Text und Bilder: Johannes Schmidt, MGV "Concordia" 1879 Uder

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