Historische Ansichten aus Uder im Eichsfeld

Unter diesem Titel gibt die Gemeinde Uder in Zusammenarbeit mit der Kalender­manufaktur Verden für 2017 einen Kalender heraus, der Ansichten enthält, die fast alle aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammen, als ein Foto noch eine Rarität war und in Uder die „Straße der Einheit“ noch „Wilhelmstraße“ hieß. Er zeigt alte Ansichten von Häusern und Straßen, die jüngeren Bürgern gar nicht bekannt und bei älteren Bürgern oft schon in Vergessenheit geraten sind und auch vom Vereins- und Dorfleben dieser alten Zeit.

Der Druck und Vertrieb (somit auch die Preisgestaltung) obliegt dabei der Kalender­manufaktur. Er kann beim Brennstoffhandel Jünemann, „Ihr persönliches Kaufhaus“ (ehemals Quelle) und auch in der Bibliothek für 17,00 EUR erworben werden. Für Bürger und auch Firmen vielleicht ein gutes Geschenk zum Weihnachtsfest oder Jahresabschluss?

Das Titelblatt zeigt eine Gesamtansicht des Dorfes Uder vor dem Hintergrund der Elisabethhöhe und den „Ossenritter“ Bernd Sonntag, geführt von Gerhard Köhler und Uli Blümke. Und worimme de Iderschen „Ossenritter“ heißen, kann man dann auf der letzten Seite nachlesen.

Das Januarfoto zeigt das Geschäftshaus Johannes Klinge und Kolonialwaren Heinrich Köhler in der Wilhelmstraße (1897), im Monat Februar ist das prächtige Mühlrad der Rohde-Mittelmühle zu sehen, während im März die mittlere Wilhelm­straße um das Geschäft Dietrich (Diegmann) und Riedelsburg abgebildet sind.

In dieser Zeit gab es in Uder (mit Schönau) acht gastronomische Einrichtungen, wobei im Monat April die altehrwürdige „Riedelsburg“ und eine Postkarte mit Hauptstraße zu sehen sind, zeigt eine Collage im Monat Mai das Cafe Riethmüller („Cafe Lene“), die Gastwirtschaft Backhaus (heute „Drei Rosen“), das Gasthaus „Thüringer Hof“, die Gastwirtschaft „Lahmer Frosch“ (Schönau), die Gastwirtschaft zum Bahnhof (später im Volksmund auch „Schwarze Else“), die Gastwirtschaft von Oscar Ponndorf und die Gemeindeschänke (heute „Zur Linde“). Man erkennt dabei das volle Ausmaß der heutigen „Kneipenkrise“ der zweitgrößten Eichsfeldgemeinde.

Im Juni sind die Drogerie Jünemann (Wilhelmstraße) und das Hirtenhaus der Gemeinde am Bachrasen zu sehen während im Kirmesmonat Juli die Kirmes­gesellschaft von 1923 am Kettenkarussell dargestellt ist. Ältere Mitbürger werden hier noch viele ältere Gesichter, wie Hermann Dettenbach, Albert Gümpel, die Bäcker Hans Hottenrott und Ernst Senge, Gastwirt Josef Hünermund, Zacharias Kobold oder Heinrich Otto („Tränke“) erkennen. Eine Bläsergruppe, vielleicht die Urväter der Uderaner Musikanten sorgen für Stimmung.

Die August-Collage (Land- und Vereinsleben) zeigt, wie auf dem Dorf gearbeitet aber sich nach getaner Arbeit in den Vereinen auch vergnügt wurde. Einerseits: Kuhgespann von Hermann und Mathilde Dettenbach zur Heuernte, ein Erntewagen mit Erntekrone von Alois und Ida Kahlmeier oder die Dreschmaschine auf dem Bauernhof Otto („Tränke“) und andererseits: der Gesangverein fährt mit ge­schmückten Leiterwagen 1913 zum Sängerfest nach Freienhagen, die Kirmes­gesellschaft 1927 präsentiert sich vor der Riedelsburg und ein Vereinsumzug 1924 (Ecke Schmiedegasse, im Hintergrund die Häuser Schmiede-Gümpel und Föllmer).

Im September kann man „Buchbinders“ Haus (abgerissen, Ecke Kirchgasse/Wilhelmstraße) und Frau Martha Rohde in Eichsfelder Tracht bestaunen und im Kirchweihmonat Oktober die Katholische Kirche „St. Jakobus d. Ä.“ (neu erbaut 1909) und die Evangelische Kirche (Christuskapelle, erbaut 1928) sehen.

Der Monat November ist alten Vereinen gewidmet: Männergesangverein (25. Stiftungsfest im Jahr 1904), Radfahrer-Verein „Stahlrad“ (25. Stiftungsfest) im Jahr 1932 und die Fußballmannschaft im Gründungsjahr 1921 vom „Fußballklub“ Uder auf dem Sportplatz im Wessenriet.

Im Dezember ist die Hausansicht Ratsgasse 1 (Ecke Wilhelmstraße vormals Schmerbach, danach Fotograf Bissinger (heute Zahnärztin Barbara Wedekind) neben Friseur Weinrich zu sehen und anschließend das Knorr’sche Haus in der Kirchgasse (ältestes Haus der Gemeinde). Für alle Uder-Interessierte die Möglichkeit, in die Geschichte der Eichsfelddorfes einzutauchen.

Im Auftrag
Johannes Schmidt

Anschrift

Landgemeinde Uder
Siedlung 14
37318 Uder

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